12.02.2015: Besondere Leistungen von Forschungsaktivitäten der Herzmedizin gewürdigt

Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie verlieh wissenschaftliche Preise und Stipendien an Mediziner und Wissenschaftler aus Bad Rothenfelde, Bochum, Düsseldorf, Freiburg, Gießen, Hamburg, Hannover und Heidelberg 

Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) hat auf ihrer Jahrestagung in Freiburg am Sonntagabend die besonderen Leistungen von Ärzten und Wissenschaftlern aus Bad Rothenfelde, Bochum, Düsseldorf, Freiburg, Gießen, Hamburg, Hannover und Heidelberg mit Preisen gewürdigt. Auf der Eröffnungsfeier der Tagung wurden die Preise und Stipendien durch den DGTHG-Präsidenten Professor Jochen Cremer und den DGTHG-Sekretär Professor Anno Diegeler übergeben.

Der Nachwuchsförderpreis der DGTHG wurde an Frau Maral Baghai (23), Doktorandin in der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitäts-Herzzentrum Freiburg–Bad Krozingen des Universitätsklinikums Freiburg, vergeben. Mit dem Nachwuchsförderpreis, der mit 2.500 Euro dotiert ist, werden jährlich experimentelle und klinisch relevante Promotionsarbeiten aus dem gesamten Bereich der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie ausgezeichnet. Baghai zeigte in ihrer Arbeit, dass Hydrogele die Blutgerinnung beim Einsatz von Herzunterstützungssystemen effektiv verhindern können.

Den nach einem Pionier der deutschen Herzchirurgie benannten und mit 7.500 Euro dotierten „Ernst-Derra-Preis“ teilten sich in diesem Jahr zwei Preisträger: Privatdozent Dr. Payam Akhyari (38), Oberarzt und Leiter der Forschungsgruppe `Experimentelle Chirurgie´  an der Klinik für kardiovaskuläre Chirurgie in Düsseldorf, und Professor Dr. Tobias Deuse (42), Oberarzt in der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie des Universitären Herzzentrums Hamburg-Eppendorf. Akhyari wurde für seine Arbeit im Bereich der Züchtung von patienteneigenem Gewebe auf der Basis von tierischen Gewebestrukturen mit dem Ziel geehrt, erkrankte Teile des Herzens ersetzen zu können. Deuse erhielt den Preis für seine Forschungen über den Mechanismus der verengenden Gefäßerkrankung und der Entdeckung eines neuen protektiven Ansatzes.

Der mit 7.500 Euro dotierte Franz-Köhler-Preis für besondere Leistungen in Forschung oder klinischer Praxis auf dem Gebiet der Organprotektion ging in diesem Jahr an Dr. Peter-Lukas Haldenwang (37), Oberarzt der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie des Universitätsklinikums Bergmannsheil der Ruhr-Universität Bochum. Haldenwang untersuchte, wie bei herznahen Operationen der Hauptschlagader Schädigungen des Gehirns, des Rückenmarks und der Bauchorgane aufgrund mangelnder Blutversorgung vermieden werden können.

Der Ernst-Rainer de Vivie-Förderpreis wird von der DGTHG in Kooperation mit der Loni-Page-Stiftung in Köln vergeben. Mit dem Preis werden innovative und interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeiten zur Erforschung angeborener Herzfehler im Säuglings-, Kinder- und Erwachsenenalter ausgezeichnet. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr an Dr. Nora Lang (35), Assistenzärztin in der Klinik für angeborene Herzfehler und pädiatrische Kardiologie am Universitäts-Herzzentrum Freiburg. Lang hat einen lichtaktivierbaren, blutkompatiblen Gewebekleber entwickelt, der den Kontraktionen von Herz und Gefäßen standhalten und somit im Bereich der Herz- und Gefäßchirurgie sowie der interventionelle Kardiologie Anwendung finden kann.

Den gefäßchirurgischen Forschungspreis der DGTHG erhielt Dr. Thomas Aper (42) Funktionsoberarzt für Gefäßchirurgie an der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover. In seiner mit einem Preisgeld von 5.000 Euro prämierten Arbeit entwickelte Dr. Aper ein Verfahren, mit dem aus Blut des Patienten unmittelbar vor der Implantation ein körpereigenes Gefäßstück für den Ersatz oder die Überbrückung von defekten Gefäßen hergestellt werden kann.

Der Dr. Rusche-Forschungsprojekt-Preis wird von der DGTHG zusammen mit der deutschen Stiftung für Herzforschung, einer Schwesterorganisation der Deutschen Herzstiftung, vergeben. Mit einer Gesamtsumme von 60.000 Euro wird in den nächsten beiden Jahren das Forschungsvorhaben von Privatdozent Dr. Bernd Niemann (40 Jahre), leitender Oberarzt in der Klinik für Herz-. Kinderherz- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Gießen, gefördert. Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Rolle genetischer Informationsträger, sogenannter Micro-Ribonukleinsäuren und Fettgewebshormone des Herzens, auf das Ergebnis herzchirurgischer Operationen und den Energiehaushalt des Herzens bei fettleibigen Menschen zu verstehen und zu modifizieren.

Den mit 5.000 Euro dotierten St.-Jude-Medical-Preis verlieh die DGTHG Dr. Alexander Weymann (35), Oberarzt der Klinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg. In der ausgezeichneten Arbeit beschäftigte sich Weymann mit der Herstellung von aus Gewebe gezüchteten Herzklappen auf Basis von vorher entzellten, tierischen Gewebestrukturen.

Nach dem Herzchirurgen Hans Georg Borst ist der Preis benannt, mit dem die DGTHG jährlich das am besten bewertete Abstract der jeweiligen Jahrestagung prämiert. In diesem Jahr erhielt den mit 1.000 Euro dotierten Preis Dr. Jochen Pöling (39), Arzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Herzchirurgie der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde. Thema des ausgezeichneten Abstracts ist die Steuerung von Entzündungszellen nach einer Herzmuskelschädigung und die Regulation der Wundheilung über die Freisetzung von Botenstoffen aus spezialisierten Herzmuskelzellen durch Proteine aus dem Knochenmark.

Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) vertritt als medizinische Fachgesellschaft die Interessen der über 1.000 in Deutschland tätigen Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgen im Dialog mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit.


Honorarfreies Bildmaterial zur Illustration des Textes (Bilder der genannten Personen) sowie weitere Informationen erhalten Sie bei:  

Thomas Krieger
Pressereferent der DGTHG 
Tel: 033439 18746
Mobil: 01577 7832685
E-Mail: presse@dgthg.de